Seit ich einen Reisebericht zweier Holländischer Journalisten, die auf dem Landweg von Kairo nach Kapstadt reisten, gelesen hatte, war ich fasziniert von der Idee es eines Tages auch zu ver­suchen. Nachdem ich mein Studium abgeschlossen hatte begann ich zu jobben um etwas Geld zu verdienen. Ich kaufte mir einen "Lonely Planet Reiseführer - Afrika“ und wusste, nachdem ich ihn ausgelesen hatte, dass ich meine Afrikareise in Malawi “The Warm Heart of Africa“ beginnen wollte.

Als der Plan stand kaufte ich mir ein Flugticket nach Lilongwe, der Hauptstadt Malawis. Vier Tage bevor es losgehen sollte kam es dort zu einem Generalstreik bei dem mehr als 40 Men­schen durch Schüsse der Polizei zu Tode kamen. Mit gemischten Gefühlen saß ich dennoch vier Tage später in dem Flugzeug. Angekommen war von den landesweiten Streiks und Unruhen nichts zu spüren. Die Menschen waren unglaublich freundlich und hilfsbereit! Es war überhaupt nicht zu ahnen, wie es um sie bestellt war.

Im Jahr 1994 wurde ein Mehrparteiensystem eingeführt und Wahlen abgehalten. Der neue Präsident war Führer der oppositionellen Partei UDF.  Das Land schien liberaler geworden zu sein, aber leider ging es mit der Wirtschaft bergab. Die Menschen wurden noch ärmer. Ergebnisse dafür waren die "touristischen Nebenwirkungen" wie die Zunahme von Taschendieben und Überfällen. War Malawi früher bekannt als "Afrika für Anfänger", änderte sich die Situation ein wenig und ist jetzt vergleichbar mit den Nachbarländern.

Neben all der Schönheit dieses Landes darf man nicht vergessen, dass es auch eine andere Seite gibt! Das Land steht vor enormen Problemen: Es ist eines der ärmsten Länder des Kontinents mit einer der höchsten HIV-Raten, die medizinische Versorgung ist dürftig. Viele Kinder sind Waisen sind, viele Eltern  können es sich nicht leisten ihre Kinder zur Schule zu schicken. 

Seit meinem ersten Besuch im Jahre 1992 kehrte ich fünf Mal nach Malawi zurück. Es hat sich seitdem sehr verändert, aber die Malawier sind nachwievor äußerst freundlich und hilfsbereit!